
Der Gedanke an das eigene Lebensende wird gern verdrängt. Und damit auch die Tatsache, dass Beisetzungen in Deutschland sehr teuer werden können. Zu den Kosten für das Bestattungsinstitut und den Sarg kommen üblicherweise noch jene für den Friedhof, den Floristen, die Trauerfeier und gegebenenfalls für die dauerhafte Grabpflege hinzu.
Im Schnitt kostet eine einfache Beerdigung 6.000 bis 8.000 Euro. Ist kein ausreichendes Erbe vorhanden, müssen die Hinterbliebenen das aus eigenen Mitteln aufbringen. Es sei denn, der oder die Verstorbene hat zu Lebzeiten vorgesorgt.
In Deutschland gilt die Bestattungspflicht. Das heißt, die nächsten Verwandten müssen für eine ordnungsgemäße Bestattung sorgen und diese bezahlen. Ist ihnen das finaziell nicht möglich, können sie eine sogenannte Sozialbestattung beantragen. Wird sie gewährt, übernimmt das Sozialamt die Kosten für eine einfache Bestattung.
Wer Art und Umfang seiner Bestattung selbst bestimmen und seine Familie finanziell entlasten möchte, kann mit einer Sterbegeldversicherung preisgünstig vorsorgen. Diese kommt im Todesfall für die Bestattungskosten auf. Eine Sterbegeldversicherung wird nicht umsonst auch Bestattungsvorsorge oder Beerdigungsversicherung genannt.
Bis 2003 zahlten die gesetzlichen Krankenkassen ein sogenanntes Sterbegeld. Diese Leistung wurde Anfang 2004 abgeschafft. Als Alternative gibt es die private Sterbegeldversicherung. Sie ist sinnvoll für Menschen, die ihren Hinterbliebenen die Kosten für ihre Bestattung ersparen wollen. Gleichzeitig können sie über die vereinbarte Höhe der Versicherungssumme unter anderem Einfluss auf den Umfang der Trauerfeier nehmen oder für die langfristige Pflege des Grabes sorgen. Das ist beispielsweise für Menschen interessant, die keine Angehörigen haben, die sich um die Bestattung kümmern werden.
Sinn der Sterbegeldversicherung ist es, ausreichend Geld für die eigene Beisetzung zu hinterlassen. Deshalb sollte die vereinbarte Versicherungssumme die entsprechenden Kosten vollständig abdecken. Dazu gehören neben dem Service des Bestattungsinstituts unter anderem auch Leistungen für Überführung, Krematorium, Dokumente, Bestattungs- und Grabnutzungsgebühren sowie die Grabpflege.
Die Sterbegeldversicherung entspricht prinzipiell einer Kapitallebensversicherung. Der entscheidende Unterschied: Die Kapitallebensversicherung ist eine finanzielle Vorsorgeform für das Alter. Das heißt, der Versicherte selbst profitiert davon. Das ist bei der Sterbegeldversicherung anders. Sie wird erst nach dem Tod des Versicherten an dessen Hinterbliebene ausbezahlt. Meistens finanziert sich die Sterbegeldversicherung über monatliche Beiträge.
Hier ein Überblick zu weiteren Aspekten, die für den Abschluss und die Prämiengestaltung eine Rolle spielen.
Die beiden Versicherungsvarianten haben eines gemeinsam: Nur im Todesfall wird Geld ausgezahlt. Trotzdem unterscheiden sie sich in wichtigen Punkten. So bietet die Sterbegeldversicherung lebenslangen Versicherungsschutz, während die Risikolebensversicherung spätestens mit 75 Jahren endet. Welche Versicherung die bessere ist, hängt vom individuellen Bedarf und den Zielen des Kunden ab.
Die Risikolebensversicherung dient erfahrungsgemäß der finanziellen Absicherung der Familie und der Partnerin oder des Partners im vorzeitigen Todesfall. Die Versicherungsleistung kann beispielsweise dafür genutzt werden, die Ausbildung der Kinder zu finanzieren oder laufende Kredite abzuzahlen. Das gelingt mit einer Versicherungssumme, die deutlich höher als die begrenzte der Sterbegeldversicherung ausfallen kann. Hier ein einfacher Vergleich einiger Eigenschaften beider Versicherungen.
Ziel: Finanzierung der Bestattungskosten
Versicherungssumme: Maximal 25.000 Euro
Versicherungsdauer: Lebenslang
Gesundheitsprüfung: Entfällt in der Regel, wenn eine Wartezeit vereinbart ist
Versicherungsschutz: Sofort bzw. nach Ablauf der Wartezeit (Unfalltod ausgenommen)
Zusatzversicherungen: Nein
Ziel: Finanzieller Schutz der Hinterbliebenen
Versicherungssumme: Hohe Versicherungssummen möglich (z.B. zur Absicherung der Immobilienfinanzierung)
Versicherungsdauer: Maximal bis zum Alter 75
Gesundheitsprüfung: Ja
Versicherungsschutz: Sofort
Zusatzversicherungen: Ja (z.B. Berufsunfähigkeitsversicherung)
Für den Antrag auf Auszahlung müssen diese Dokumente eingereicht werden:
Liegen die benötigten Unterlagen vor, so leisten die Versicherer erfahrungsgemäß innerhalb weniger Tage den vereinbarten Betrag.
Die Sterbegeldversicherung ist eine Versicherung für den Todesfall. Im Todesfall wird das Kapital steuerfrei ausbezahlt. Ob Erbschaftsteuer entsteht, ist von den jeweiligen individuellen Verhältnissen abhängig.