(Mo. - Fr. 8-18 Uhr)
Kärntens Panoramastraßen

Frühstück in Italien, Mittagessen in Slowenien, Abendessen in Österreich – das ist im und ums Motorradland Kärnten möglich.Österreichs sonnigstes Bundesland liegt nämlich genau am Schnittpunkt dreier Kulturen: der romanischen, der slawischen und der germanischen. Damit ist Abwechslung programmiert. Kulturell, kulinarisch und selbstverständlich fahrerisch. Die gut ausgebauten Bergstraßen Kärntens und ihre perfekte Infrastruktur konkurrieren dabei mit dem verzwickten italienischen Straßennetz ebenso wie mit den urigen und rustikalen Strecken in Slowenien. Das alles zusammen ergibt eine bunte Mischung aus Fahrspaß, Landschafts- und Kulturgenuss, die in Europa ihresgleichen sucht.
Wie alle Alpenrouten sind auch Kärntens Panoramastraßen eng verbunden mit dem Aufschwung des Tourismus in den 1950er-Jahren. Davor bestiegen oder überquerten die Menschen die Alpen nur, um Handel zu treiben, nach Bodenschätzen zu suchen oder ihr Vieh zu weiden. Mit der zunehmenden Motorisierung wuchs der Wunsch, die Schönheit der Bergwelt auch auf zwei oder vier Rädern „erfahren“ zu können, und schon bald wurden die ersten geschotterten Karrenwege zu asphaltierten Straßen ausgebaut. Gerade in den Nachkriegsjahren war es der automobile Tourismus, der dem finanziell gebeutelten Österreich dringend benötigtes Geld in die Kassen spülte.
So hängt die Errichtung der Goldeck Panoramastraße eng mit der Entwicklung des Skigebiets am Goldeck südlich von Spittal zusammen. Wer heute die 14,5 Kilometer lange Strecke von Zlan auf 1.895 Meter Höhe hinaufkurvt, kann sich kaum vorstellen, mit welch primitiven Mitteln damals die Arbeiter diese verwegene Trasse in den Fels schlugen. Lohn der Mühe sind zehn perfekt ausgebaute Kehren, zehn Prozent Steigung und grandiose Aussichten. Führt die Straße zu Beginn noch durch dichten Bergwald, gibt sie weiter oben traumhafte Blicke auf die Millstätter Alpe, den Millstätter See, die Gailtaler Alm, die Karawanken und das Drautal frei.
Eine erlebnisreiche Fahrt zu Österreichs höchster Staumauer garantiert die Malta Hochalmstraße. Die 18 Kilometer lange Route ist teilweise verwegen in den blanken Fels gebaut und geizt ebenfalls nicht mit Panoramen. Was sie für Motorradfahrer so verführerisch macht, ist ihre Kombination aus fahrerischem Anspruch und landschaftlicher Ausstrahlung. So verlangt ihre verschlungene Trasse volle Aufmerksamkeit, und es gilt, unbeleuchtete Tunnels zu durchqueren und sich dicht am Abgrund entlangzuschlängeln. Da kommt die Pause am Kölnbrein-Stausee gerade recht.
Dass alle diese herrlichen Panoramastraßen nur mit viel Zeit und Geld gegen die Härten des Winters verteidigt werden können, hat sich inzwischen herumgesprochen. Und so zahlen wir gerne einen kleinen Obolus in Form einer Maut und hoffen, dass uns Fahrspaß und Naturgenuss noch lange erhalten bleiben. In Form des Panoramastraßen-Tickets hat das Bundesland Kärnten nun eine Möglichkeit geschaffen, die Maut der fünf Straßen um bis zu einem Viertel oder rund zwölf Euro zu reduzieren. Das Ticket kostet 34,50 Euro und besteht aus vier Abschnitten, von denen jeder für eine Straße gilt (Großglockner zwei Abschnitte).
Erhältlich ist das Sparticket u.a.bei allen Motorradland-Kärnten-Hotels. Infos unter 0043/463/3000 oder www.motorrad.kaernten.at.