
Es ist riskant, nur auf den Preis seiner Kfz-Versicherung zu achten. Wer am falschen Ende spart, verzichtet auf Leistungen und wird bei einem Schaden böse überrascht.
Da steht ein Pferd. Nicht auf dem Flur, sondern mitten auf der Straße. Der Autofahrer im südhessischen Bensheim kann nicht mehr ausweichen. Wagen und Pferd kollidieren. Das Tier muss eingeschläfert werden, der Fahrer wird durch das splitternde Glas der Frontscheibe verletzt. Und sein Auto ist Schrott. Nachdem der erste Schreck überwunden ist, stellt sich dem Fahrer die Frage: Wer zahlt? Nicht in jeder Kfz-Versicherung sind Unfälle mit Pferden abgesichert. Der Grund: Wo kein Schutz, da auch keine Kosten. So schrauben einige Anbieter ihre Tarife – und die damit verbundenen Leistungen – nach unten und hoffen: Kunden achten nur auf den Preis.
Vor allem in diesen Tagen. Wer seine Kfz-Versicherung wechseln will, muss sich ranhalten: Am 30. November läuft die Frist ab. Rund sechs Millionen Kfz-Besitzer liebäugeln mit einem Wechsel. Davon gucken fast 90 Prozent nur auf den Preis, wie eine Umfrage von TMS Emnid besagt. Mehr als eine Million Autofahrer satteln Jahr für Jahr tatsächlich um. Deshalb winken manche Anbieter mit „Bei mir wird’s preiswerter“-Versprechen. Auch wer sich im Internet in Vergleichsportalen umschaut, stellt fest: Es geht immer noch billiger.
Aber wird es dadurch auch besser? „Basistarif“ heißt eben auch: Basisleistungen. Preise zu vergleichen lohnt sich erst, wenn man weiß, was man eigentlich will. Das betonen auch Verbraucherschützer: „Entscheidend ist das Gesamtpaket aus Preis und vor allem Leistung.“ Wer nur auf die Prämie achte, laufe Gefahr, seine Risiken nicht ausreichend abzudecken.
Weitere Leistungen, die sich auf die Tarifhöhe auswirken sind unter anderem:
In der Haftpflicht beträgt die Versicherungssumme pauschal 100 Millionen Euro – das ist der Höchstbetrag.
Der Verzicht auf „grobe Fahrlässigkeit“ ist in den „Motor Plus“-Tarifen selbstverständlich, ebenso die Mallorca-Police.
Jeder Neuwagen wird nach einem Totalschaden zwölf Monate lang zum Neuwert ersetzt, bei einem Diebstahl sechs Monate lang. Mit Premium-Schutz verlängert sich diese Phase auf 24 Monate, sowohl für Totalschaden als auch für Diebstahl.
Was die Schadenfreiheitsklasse angeht, wird bei HDI kein Wechsler höher eingestuft. Mehr noch: HDI bietet für einen kleinen Aufpreis einen Rabattschutz, der eine Rückstufung nach Unfällen vermeidet. Voraussetzungen: Mindestens SF-Klasse 4 und der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin muss mindestens 23 Jahre alt sein.
Ach ja, und Unfälle mit Tieren sind bei HDI immer komplett abgedeckt – ob es sich nun um Hirsche, Wildschweine oder Füchse handelt. Oder eben Pferde.