Der Lebensmitteleinzelhandel hat während der Corona-Pandemie den besten Job in den Augen der Berufstätigen gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt rund eineinhalb Jahre nach dem ersten Lockdown eine bundesweit repräsentative Befragung des HDI unter fast 4.000 Erwerbstätigen. So bekommen die Lebensmittel-Versorger im Schnitt mit der Schulnote 2,1 das beste Zeugnis. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Handwerker und die Arbeitgeber in Deutschland jeweils mit der Note 2,7. Beide Gruppen werden damit eine Note besser bewertet als die Schulen. Den letzten Platz gaben die Teilnehmer der Umfrage mit der Note 4,1 den Kirchen und religiösen Einrichtungen.
Frage: Wie bewerten Sie die Arbeit verschiedener Akteure in der Corona-Pandemie? Bitte vergeben Sie Schulnoten, also von 1 für "sehr gut" bis 6 wie "ungenügend". Vergebene Schulnoten wurden gemittelt und gerundet auf die erste Nachkommastelle.
Lebensmittel-Versorger | 2,1 |
Handwerker | 2,7 |
Ihr Arbeitgeber | 2,7 |
Wissenschaftler / Virologen | 2,8 |
Robert-Koch-Institut | 3,0 |
Wirtschafts- bzw. Industrieverbände | 3,6 |
Gewerkschaften | 3,7 |
Schulen | 3,8 |
Kirchen / religiöse Einrichtungen | 4,1 |
Interessante Unterschiede zwischen Bundesländern und Altersgruppen
Auffallend sind Unterschiede zwischen den Bundesländern und verschiedenen Altersgruppen bei ihrer Einschätzung. So schneiden die Lebensmittel-Versorger in Bayern mit der Note 1,9 bundesweit am besten ab. In Bremen reicht es dagegen nur für ein knappes „Gut“ (2,3) und auch in Nordrhein-Westfalen wird nur eine 2,2 erreicht. Zudem bewerten Berufstätige unter 45 Jahren die Arbeit des Lebensmittelhandels in der Pandemie grundsätzlich schlechter als die Erwerbstätigen ab 45 Jahre (2,2 zu 1,9).
Arbeitgeber kommen im Saarland mit einer Durchschnittsnote von 2,9 beim bundesweiten Vergleich am schlechtesten weg. In Sachsen, Schleswig-Holstein und Bayern erzielen sie mit jeweils 2,5 die beste Bewertung.
Fast eine Schulnote auseinander liegen schließlich die Bewertungen der Schulen in den einzelnen Bundesländern. Während die Beschäftigten in Bremen den örtlichen Schulen noch fast eine Drei zugestehen wollen (3,5), bekommen sie in Mecklenburg-Vorpommern die bundesweit schlechteste Gesamtnote von 3,9. In der gleichen Relation liegt schließlich auch das Urteil zur Arbeit von Gewerkschaften während der Pandemie zwischen jüngeren und älteren Beschäftigten: Die Berufstätigen unter 45 Jahren in Deutschland geben den Arbeitnehmervertretungen fast eine glatte Vier (3,9), bei den Älteren reicht es aber fast noch zu einem „Befriedigend“ (3,5).
RKI wird von Wissenschaftlern und Virologen knapp geschlagen
Wie haben sich Wissenschaftler und Virologen in der Pandemie geschlagen? Mit einer Gesamtnote von 2,8 liegen sie in den Augen der Erwerbstätigen eine komplette Schulnote besser als etwa die Schulen. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Fast eine ganze Note liegt so etwa zwischen dem Urteil in Bremen und dem in Thüringen sowie Sachsen-Anhalt: Während die Wissenschaftler in Bremen noch auf ein knappes „Gut“ kommen (2,4), geben ihnen die Beschäftigten in den beiden Ost-Ländern nur ein schwaches Befriedigend (3,2).
Die Arbeit des RKI wird insgesamt von den Berufstätigen in Deutschland mit der Note Befriedigend (3,0) bewertet und damit etwas schlechter als die übrigen Wissenschaftler und Virologen. Der Grund: In allen ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin kommt das RKI mit einer Gesamtnote von 3,3 dicht an eine Vier heran. In den westdeutschen Ländern ist die Bewertung dagegen deutlich positiver (2,9).
Über die Studie:
Befragt wurden insgesamt 3.716 Erwerbstätige ab 15 Jahren in den Monaten Juni und Juli 2021. Die Umfrage erlaubt auch repräsentative Aussagen zu den einzelnen Bundesländern. Die Befragung hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland im Auftrag von HDI durchgeführt.
HDI Versicherungen
Die HDI Lebensversicherung AG bietet individuelle Beratung und Lösungen auf den Gebieten Risikoabsicherung und Altersvorsorge. Die HDI Versicherung AG bietet Sachversicherungslösungen für Privat- und Firmenkunden sowie spezielle Lösungen für Freie Berufe. Beide Gesellschaften gehören zum Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland der Talanx Gruppe. Die Talanx ist mit Prämieneinnahmen in Höhe von 41,1 Milliarden Euro (2020) und rund 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der großen europäischen Versicherungsgruppen. Die Talanx AG ist an der Frankfurter Börse im SDax sowie an der Börse in Hannover gelistet (ISIN: DE000TLX1005, WKN: TLX100).